Schäden an Gebäuden von über einer Milliarde Schweizer Franken
Mehrere Kantonale Gebäudeversicherungen (KGV) blicken auf ein aussergewöhnliches Jahr mit im Sommer hohen Schäden an Gebäuden zurück. Aktuelle Hochrechnungen gehen von Entschädigungen an betroffene Gebäudeeigentümer von über einer Milliarde Schweizer Franken aus. Allerdings ist die Erfassung der gemeldeten Schadenfälle nicht vollständig abgeschlossen. Die KGV setzen sich dafür ein, den betroffenen Gebäudeeigentümern eine rasche Schadenbehebung zu ermöglichen. Die Analysen der KGV weisen hauptsächlich Hagel, gefolgt von Überschwemmung als grösste Schadenverursacher aus. Betroffen waren dabei in erster Linie die Kantone Aargau, Bern, Freiburg, Luzern, Neuenburg, Schaffhausen, Zug und Zürich.
Die starken Gewitter und Niederschläge der Monate Juni und Juli 2021 verursachten beinahe in der gesamten Schweiz erhebliche Schäden. Regional sind 60 bis 70 % der Schäden auf Hagel zurückzuführen. Bei 30 bis 40 % liegt die Ursache bei Überschwemmungen sowie Hochwasser. Die Niederschlagsmengen variierten regional stark. Im Norden der Schweiz erreichten die Niederschläge bis gegen 250 % der regulären Monatsdurchschnitte. Ende Juni 2021 traten heftige Gewitter mit über 45’000 Blitzentladungen und schwerstem Hagel auf. Als Einzelereignis zu erwähnen ist der schwere Hagelzug vom 28. Juni, der grossflächig Teile der Kantone Luzern und Zug verwüstet hat. Dabei traten Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu 10 cm auf. In gewissen Gemeinden blieb kaum ein Gebäude unbeschädigt. Alleine aufgrund dieses Hagelzuges ist mit mehreren hundert Millionen Schweizer Franken an Gebäudeschäden zu rechnen.
Die KGV werden für die entstandenen Gebäudeschäden gesamthaft Zahlungen von über einer Milliarde Schweizer Franken leisten. Dies wird annähernd so viel sein wie im Grossschadenjahr 2005, das auf Basis des aktuellen Gebäudebestands heute 1.3 Milliarden Schweizer Franken kosten würde. Der von Hagel ausgehende Schadenanteil fiel im Jahr 2021 vier Mal höher aus wie im Rekordschadenjahr 2005. Der Anteil an Überschwemmungsschäden verringerte sich entsprechend im gleichen Verhältnis.
Trotz einer hohen Gesamtschadenlast gibt es erfreuliche Entwicklungen. Die vielerorts im Nachgang zu den Schäden 2005 von der öffentlichen Hand oder den Gebäudeeigentümern eingeleiteten Schutzmassnahmen im Bereich Hochwasser haben im Sommer 2021 ihre Wirkung gezeigt. Zudem hat sich das effektive und effiziente Handeln vieler Einsatzkräfte beim mobilen Hochwasserschutz sehr positiv ausgewirkt. Viele Schäden konnten verhindert oder begrenzt werden. Ohne die Präventionsmassnahmen der letzten 15 Jahre wären die Schäden aufgrund des Hochwassers im Sommer 2021 vermutlich wesentlich höher ausgefallen. Sie hätten die Schadenlast um ein Vielfaches erhöht. Hagel lässt sich gegenwärtig weder örtlich, zeitlich noch in der Intensität genau prognostizieren. Somit liegt der beste Schutz im Einsatz geprüfter hagelresistenter Baumaterialien (www.hagelregister.ch). Demgegenüber kann sich jeder Gebäudeeigentümer gegen Hochwasser und Oberflächenwasser mit baulichen sowie mobilen Massnahmen und einer guten organisatorischen Vorbereitung schützen. Kommt es trotzdem zum Schaden, greift die Gebäudeversicherung. Sie konnten auch im Jahr 2021 vollumfänglich ihren gesetzlichen Auftrag erfüllen. Dank den KGV geniessen die Gebäudeeigentümer einen umfassenden Versicherungsschutz. Die Betroffenen werden auch im aussergewöhnlichen Schadenjahr 2021 von den Gebäudeversicherungen unterstützt und entschädigt. Dies spricht für den bewährten einzigartigen Schutz der KGV: Prävention, Intervention und Versicherung. Dank diesem Schutzsystem bleiben die Prämien für Elementar- und Feuerschäden auch in Zukunft tief. Sie belasten weder die Gesamtbevölkerung, den Staat noch die Steuerkasse.
Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen VKG
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